Samstag, 21. März 2015

Abenteuer Westküste #2 (Christopher und Martin)


Nach einer kurzen Busfahrt und dem Einchecken im Hostel, ging es auf Erkundungstour durch die fünftgrößte Stadt Neuseelands. Über idyllische (Rad-)Wanderwege entlang des Flusses „Waikato“ liefen wir zu den „Hamilton Gardens“. Diese überzeugen vor allem mit ihrer Farbenpracht in den Frühlingsmonaten, dessen Ausmaß wir leider nur erahnen konnten. Dennoch war es schön, im weichen Gras die Seele baumeln zu lassen, bevor uns unser Weg zum „Lake Rotoroa“ führte. Dieser See lag inmitten des Stadtzentrums und glänzte besonders mit seiner Sauberkeit, die auch außerhalb des Wassers durch eine gut gepflegte Promenade sichtbar war. 

Die nächste Station für Christopher und Martin sollte die Kleinstadt Raglan sein, welche sehr bekannt für ihren Surferstrand ist. Er ist einer der beliebtesten Hotspots in Neuseeland für die sportlichen Wellenreiter. Da wir keine Lust hatten, immer nur mit den Bus von A nach B zu fahren, probierten wir (zum ersten Mal) unser Glück im „Hitchhiking“ (zu deutsch: trampen). Die Stadt liegt etwa 50 km westlich von Hamilton und in der Nähe der „Whale Bay“. Dort kann man an manchen Tagen Wale beobachten, welche durch Stachelrochen (ihre Lieblingsspeise) angelockt werden. Von Raglan liefen wir also über breite Sand- und Steinstrände zur besagten Bucht. Jedoch hatten wir kein Glück wenigstens einen der großen Meeressäuger zu sehen. Am späten Nachmittag gönnten wir uns in Raglan in einen der besten „Fish and Chips“ Läden Neuseelands ein deftiges Abendmahl. Man schmeckte sofort, dass der Fisch direkt vom Meer in die Pfanne wanderte - sehr lecker! Gegen Abend fuhren wir wieder per Anhalter zurück nach Hamilton und freuten uns darüber, dass es in Neuseeland so einfach ist von jemand Fremden gleich mitgenommen zu werden.


Am Dienstag, den 03. März, fuhren wir mit dem Bus nach New Plymouth - eine Stadt, die direkt neben dem „Mount Taranaki“ liegt. Der besagte Berg ist 2513 Meter hoch und weithin sichtbar über das umliegende Flachland. Er ist zudem Namensgeber der Westküste der Nordinsel („Taranaki“ - Region) und ein beliebtes Reiseziel sowie Fotomotiv für Touristen. Am Dienstagabend bestieg Christopher einen kleinen, steilen Stadtberg, um den Sonnenuntergang mit Blick über New Plymouth und den „Mount Taranaki“ zu genießen. Währendessen besuchte Martin den „Pukekura“ - Stadtpark, der mit vielen Details wie einem Teehaus, einer Wassermühle, zwei Freiluftbühnen und künstlichen Seen den Beobachter überzeugt. Am nächsten Tag erwartete uns eine Herausforderung, die uns körperlich an unsere Grenzen bringen sollte. Vom Besucherparkplatz auf 940 Metern liefen und kletterten wir 5 Stunden über Schottenpisten und steile Felswände bis zur Spitze des „Mount Taranaki“. Dabei streiften uns mehrfach Nebel- und Wolkenfelder, welche sich am Fuße des Berges bildeten und den Hang hinaufzogen. Angetrieben durch schnelle Windströmungen entwickelte sich ein kleines Naturspektakel, was wir live erleben durften. Am Gipfel des „Mount Taranaki“ angekommen, genossen wir ca. eine Stunde wortwörtlich den atemberaubenden Blick „über den Wolken“. Der dreistündige Abstieg auf den unbefestigten Berghängen mutierte teilweise mehr zum Inline-Skating anstatt kontrollierten Laufens und belastete unsere Knie und Gelenke unerwartet stark. Wir wurden körperlich sehr gefordert und hatten die wertvolle Erfahrung gesammelt, unseren ersten großen Berg bestiegen zu haben.

Gleich am darauffolgenden Tag stellten sich Martin und Christopher einem weiteren Abenteuer - sie trampten von New Plymouth über den „Forgotten Highway“ etwa 300 Kilometer nach Taupo, um dort mit Johannes wieder zusammenzutreffen. Auf der halben Strecke entlang des „vergessenen Highways“ trafen sie in der Spaß-Republik „Whangamomoana“ ein, um sich in ihre Passports einen Stempel geben zu lassen. Zur Erklärung: der „Forgotten Highway“ ist nur sehr schwach mit einzelnen Dörfern besiedelt, wodurch sich der größte Ort „Whangamomoana“ selbstironisch einen Sonderstatus verliehen hat. 



Da sie bis zum Ende des ersten Tages nur zwei Drittel der Wegstrecke bewältigen konnten, waren sie in Manunui (eine Stadt südwestlich vom Lake Taupo) auf die Hilfsbereitschaft einer Gastfamilie angewiesen und übernachteten bei ihr. Mithilfe von insgesamt acht Mitfahrgelegenheiten, vielen Smalltalks in den Autos und Stunden des Ausharrens am Straßenrands erreichten sie schließlich nach 1,5 Tagen die Stadt Taupo.

Zurück zum Hauptblog



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen